Nach jahrelangem Dornröschenschlaf kommt langsam wieder Leben in das Gemäuer des Turnerheims. Schon seit 2012 steht die alte Vereinsgaststätte leer. Nur hin und wieder
wurden die Räume genutzt; dann fanden dort Sportlerehrungen, die Jahreshauptversammlung oder kleinere, vom Verein unterstützte Aktionen statt. Und vor zwei Jahren wurden die Räumlichkeiten spontan über mehrere Tage gebraucht, um dort in großen Mengen Catering für die Fluthelfer im Ahrtal zu portionieren.
Einen geregelten Betrieb gab es jedoch nicht – zu groß die Mängel und für Gastronomen ein zu hoher Investitionsaufwand mit hohem wirtschaftlichen Risiko.
Neue Ideen mussten gefunden werden, denn die Räume brach liegen zu lassen, sollte keine Lösung für die Zukunft sein. Der Vorstand lud im Januar zu einem offenen Workshop ein, um mit Vereinsmitgliedern ein neues Konzept für das Turnerheim zu entwickeln.
Ideen für die Nutzung sprudelten reichlich, dazu unten mehr. Schnell stellten sich jedoch
zwei Leitgedanken für die Renovierung und den Betrieb des Turnerheims heraus. „Von Mitgliedern – für Mitglieder“ ist die eine Grundidee. Der Betrieb soll in Händen des Vereins und seiner Mitglieder bleiben. Und für die Renovierung gilt: „Austauschen des Nötigen bei Erhaltung des Vorhandenen“. Und hier greift auch die erste Idee, denn die Renovierungsarbeiten sollen weitestgehend mit Hilfe von Freiwilligen durchgeführt werden. Nur bei sicherheitsrelevanten Installationen, zum Beispiel dem Austausch der Beleuchtung, werden Fachfirmen eingesetzt. Die Kosten für die notwendigen Maßnahmen werden aus Vereinsmitteln gestellt.
Zu den vielen Vorschlägen für die Nutzung der Räume gehören ein Eltern-Kind-Café, Senioren-Nachmittage, Vereins-Events wie die Jahreshauptversammlung, Frühjahrsempfang, Fortbildungen oder Karnevals- und Weihnachtsfeiern. Möglich scheinen auch Gesprächsformate zu bestimmten Themen aus Sport, Politik, Wirtschaft oder Verwaltung, Live-Konzerte oder Tanz-Veranstaltungen.
Der Betrieb des Turnerheims muss jedoch geregelt werden. Es gibt im Verein keinen hauptamtlichen Mitarbeiter, der den Betrieb organisiert, dennoch fallen viele Koordinations- und Verwaltungsaufgaben an. Birgit Dahlke kümmert sich aktuell um die Abstimmung der Renovierungsarbeiten und der Helfer. Und so kommt das Projekt Schritt für Schritt voran.
Was ist bislang schon passiert und was steht als nächstes an?
Zunächst wurde die gesamte Beleuchtung abmontiert und durch einen Fachbetrieb ausgetauscht. Nun wird der Raum durch ein modulares Schienensystem erhellt, das Flexibilität für unterschiedliche Anlässe ermöglicht. Fast alle alten Lampen fanden über Ebay einen neuen Besitzer. Der entsprechende (kleine) Erlös fließt gleich wieder in die Renovierungsmaterialien. Die Möbel wurden sortiert und gesichtet. Die Polster sind abmontiert und entsorgt. Alle Holzteile, Möbel und Wandpaneele müssen nun geschliffen werden, um sie anschließend in einer neutralen Farbe zu lackieren. Hierbei ist die Hälfte des Raumes schon geschafft, für die restlichen Schleifarbeiten werden allerdings noch Freiwillige gesucht! Bunte Akzente sollen später Sitzkissen oder Rückenpolster für die Bänke setzen.
Es gibt also schon einige Veränderungen. Bereits jetzt wirkt der Raum auf mich, obwohl noch Baustelle, schon jetzt deutlich heller, freundlicher und macht mich sehr neugierig auf die weiteren Umgestaltungen, die noch kommen werden.
„Wir machen das alles ja neben unseren normalen Aufgaben und ehrenamtlich“, erklärt Birgit mir auf die Frage nach dem Zeitplan für einen Start des Betriebs. „Wir gehen einfach Schritt für Schritt in der Renovierung vor und werden dann die konkreten Nutzungsmöglichkeiten und -modalitäten planen. Grob ist angedacht, zum Ende des Jahres mit der Renovierung fertig zu sein. Vielleicht können ja schon einige Weihnachtsfeiern von Abteilungen hier stattfinden… wer weiß?“
Konkret heißt das für uns Mitglieder: Wer ein gewisses handwerkliches Geschick oder Fertigkeiten hat, ist aufgerufen, sich mit Birgit in Verbindung zu setzen und diese anzubieten. Am Ende werden wir hoffentlich alle von dem „neuen“ Turnerheim als Vereinstreffpunkt profitieren.
Meldet Euch persönlich bei ihr oder schreibt an
Wir halten Euch an dieser Stelle auf dem Laufenden!
Kathrin Statz
